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Schwedens Landschaft und das 'Jedermannsrecht'


Unberührter Wald in der Nähe von Säfle Die schwedischen Wälder - hier in der Nähe von Säfle, ca. 200 Km nordöstlich von Göteborg - beeindrucken durch ihre Unberührtheit und Vielfalt. Irisches Moos, Farne, Gräser und auch Blütenpflanzen lassen den felsigen Untergrund kaum erkennen. Linker Hand - auf diesem Bild leider nicht zu erkennen - liegt ein kleiner See, wie es deren viele in Schweden gibt und die zum Baden, Angeln, Kanufahren und - die größeren unter ihnen - auch zum Segeln einladen. Nur wenige Kilometer entfernt liegt Schwedens größter See: der Vänern, auf dessen Wasserfläche auch ausgedehnte Segeltourns unternommen werden können.

Baden, Zelten, Wandern - ein Paradies für Naturverbundene In Schweden gilt das "Jedermannsrecht" - in unserer industrialisierten Welt kaum noch vorstellbar - das es jedem erlaubt, auf einer Waldlichtung, an einem See oder im Gebirge Zelt, Wohnwagen oder Wohnmobil aufzustellen oder mit einem Boot die Seen zu befahren, solange er Privatgrund respektiert und außer Sichtweite von Häusern oder Hütten bleibt. Selbstverständlich ist, dass kein Müll hinterlassen wird, Pflanzen und Bäume nicht geschädigt werden und nur dann ein Feuer angemacht wird, wenn keine Gefahr eines Brandes besteht. Besonders im mittleren und nördlichen Schweden ist die Bevölkerungsdichte so gering, dass man in dieser schönen urwüchsigen Landschaft kaum eine Menschenseele trifft. Je weiter man nach Norden kommt, desto kleiner werden im Landesinneren die Städte und umso größer die Entfernungen von einer Ortschaft zur nächsten. Viele schmale Schotterwege führen Kilometerweit in die Wälder und enden manchmal einfach an einem See, wo man auf einer "Wendeplatte" in der Regel genügend Platz hat, um sich für ein oder zwei Tage dort niederzulassen.

Abendstimmung am Langban Wem es nicht genügt, die Schönheit der Seen vom Ufer aus zu betrachten, sollte sich ein kleines Boot oder ein Kanu mitnehmen. Es gibt nur wenige ausgesprochene Wanderwege gerade um die abseits gelegenen idyllischen Seen, und erst vom Wasser aus erschließt sich so richtig der Reiz der unberührten Ufer und der zahlreichen Inseln. Wir haben ein 3 Meter langes Sperrholzboot Marke Eigenbau, das in der Mitte geteilt ist und so bequem im Kleinbus verstaut werden kann. Auf den kleineren Seen läßt es sich kinderleicht rudern, und auf den größeren Seen treibt ein kleines Segel an unserem 4 Meter hogen Mast das Boot bereits bei dem leisesten Wind nahezu geräuschlos über das Wasser. Und es gibt nichts Entspannenderes, als vom Boot aus die Landschaft an sich vorübergleiten zu sehen. Wasserfall am Österdalälven' Und so erschließt sich der ganzen Familie - jedem auf seine Art - die eine oder andere Sehenswürdigkeit, sei es ein einmündender Bach in seinem steinigen Bett, ein kleiner Wasserfall, der von einer Felswand herunterstürzt, eine Entenfamilie auf einem Ausflug, Fische, die nach Insekten schnappen, und ab und zu mal ein einsamer Angler auf eben einem solchen Boot, der versucht, den einen oder anderen dieser Fische an den Haken zu bekommen.

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Zelten und Segeln - Impressionen 2000


swpics/sanni näht das neue Focksegel für unser Boot Trockentest der Besegelung auf dem Rasen

Bevor wir auf unsere 14-tägige Schwedenreise starten konnten, musste noch ein neues Segel genäht und das Boot überprüft werden. Doch dann war es endlich soweit und wir konnten starten.

Um 12.45 Uhr ging es los Richtung Frederikshavn. Nach 645 km erreichten wir um 21.00 Uhr den Hafen. Unsere Fähre fuhr um 23.55 Uhr, so dass wir gegen 3.00 Uhr in Göteborg ankamen. Wir nahmen Kurs auf Hagfors. Dort kamen wir zur Mittagszeit bei strömenden Regen an. Nach einer Stärkung mit einer Tafel Marabouschokolade machten wir uns auf zum Backtjärnen.

Ein trockener Stellplatz für die Kohte Erste Gehversuche mit der neuen Taucherausrüstung Dieser Platz erschien uns regensicher, da die Kohte unter hohen Kiefern und erhöht stand. Hier musste Niko dann auch seine neue Taucherausrüstung einweihen.
Das Wasser war jedoch etwas kühler, so dass man sich anschließend gern an einer warmen Tasse Tee oder Brühe erwärmte. Nach dem kühlen Bad schmeckt ein heißes Geränk besonders gut!
Das Wetter wurde besser und es schien sogar die Sonne. Bei einem Spaziergang wurde wieder unser „Steinfieber“ geweckt und wir konnten nicht widerstehen diese "kleinen" Steine mitzunehmen. Ein prüfender Blick auf die Steine, bevor sie für den Transport verstaut werden

Unser nächstes Etappenziel war der Venjanssjön. Hier waren die Wellen besonders hoch und es gab viele Felsen, die man nicht sehen, aber deutlich spüren konnte. Zum Essen konnten wir auf unseren Gartenstühlen bzw. Steinen sitzen. Frühstück am Venjansjön Das Segel bleibt zum Trocknen aufgezogen Von dort aus ging es dann weiter zum Österdalälven. Hier gibt es eine gute Einlassstelle für das Boot

swpics/sanni und Niko machen Feuerholz Damit uns die Mücken nicht auffressen, musste immer für ausreichend Holz gesorgt sein.

Rutj präsentiert stolz ihre selbstgebaute Holzhütte Thron mit Blick auf den See Die Umgebung bot neben vielen Pilzen auch ausreichend Material, um eine Bude zu bauen. Ruth nutzte dies und führte uns dann ihre Hütte vor.

Entlang des künstlich angelegten Stausees findet man viele Steine und Wurzeln. Dabei bot sich so manche Sitzgelegenheit an.

Das feste Dach dieser Hütte gewährte uns sicheren Schutz vor dem Regen ... und der Rauch des Feuers gibt dem Essen eine zusätzliche Würze! Nun ging es weiter zum Höljessjön. Gleich an der Weggabelung sah Ruth eine Elchkuh und war ganz begeistert. Die Wendeplatte war uneben und steinig, so dass wir uns entschieden in der Schutzhütte zu schlafen. Die Kohte wurde als Vorhang davor gehängt, um die Mücken fern zu halten. Davor konnten wir überdacht unsere Feuerstelle aufbauen, wo unser Koch ausgiebig brutzeln konnte.
Das Wasser hatte hier 11°C, was unsere Wasserratten jedoch nicht davon abhielt schwimmen zu gehen.

Eine steife Brise sorgt für eine flotte Fahrt Das Segeln war auch hier sehr interessant, da die Wellen teilweise recht hoch waren. Thomas, Niko und Ruth versuchten ohne zu kentern durch die Wellen zu reiten. Mit Erfolg!

Barfuss auf den Steinen ist es nicht leicht, Gleichgewicht zu halten! Die ausgewaschenen Wurzeln haben einen ganz eigenen Charme Nicht nur auf dem Wasser ging es beschwingt zu, sondern wie Niko zeigt auch an Land. Bizarre Wurzeln am Ufer waren ein begehrtes Fotoobjekt..

Niko putzt die gesammelten Pilze' Bootspartie mit Niko als 'Rudermaschine' Zwischendurch ruderte uns Niko durch die Gegend oder wir sammelten Pilze, die sehr zahlreich waren. Nur blieb beim Saubermachen leider immer viel weniger übrig als es vorher war.

Der Klarälven hinter dem Höljesdamm Das Kraftwerk am Ende des Sees war sehr beeindruckend. Wir versuchten es von oben und unten festzuhalten. Der Strom danach hatte schon Wildwassercharakter. Der Wildwasserfluss am Ausgang des Stausees

Dämmerung abends um 11 Weiter ging es dann in südlicher Richtung zum Vatsjön. Der See ist sehr interessant und abwechslungsreich. So ruderten wir in eine Sumpflandschaft und genossen die Natur.
Trügerischer Boden am Rand des Sees Aber auch der Abend bot seine unvergleichlichen Reize.

An einer Bucht am Stor-Treen Nachdem wir wieder einmal unsere Zelte abgebaut hatten, entdeckten wir auf unserer Fahrt einen neuen See, den Stor-Treen. Er ist hübsch gelegen und bietet eine Menge Feuerholz.
Auch wenn es regnet, kann man schöne Ausblicke erhaschen wie bei diesem Regenbogen hier. ... und ein Goldschatz am Ende des Regenbogens?

Das Auto als 'Trockenraum' für die nasse Kohte Da unsere Reisezeit sich dem Ende näherte, suchten wir einen Platz in der Nähe von Säffle auf. Hier regneten wir jedoch so richtig ein, dass wir uns eine neue Packtechnik überlegen mussten. Man sieht: die Kohte hängt jetzt im Auto zum Trocknen am Boot So erreichten wir dann auch unsere Schnellfähre und kamen in der Nacht daheim an. Am nächsten Tag stand dann ausräumen auf dem Programm swpics/man glaubt gar nicht, was alles so in ein Auto passt!

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Impressionen 2008


Auf der Reise gen Norden machten wir bei hochsommerlichen Temperaturen Rast auf einem Parkplatz in Gullspang an der 26, der mitten im Ort liegt und sehr großzügig angelegt ist. Wie viele dieser Rastplätze verfügt er über sehr saubere Toiletten, Trinkwasserversorgung und bietet Sitzgelegenheiten, die zu einem Picknick einladen.
Nach unserem traditionellen Einkauf in Filipstad war der Langban unser erster Lagerplatz, an dem wir unser Boot auspacken und eine Tour über den See unternehmen konnten. Auf dem kleinen Boot gibt es immer jemanden, der rudert und einen, der gerudert wird.
Am nächsten Morgen ging die Sonne über einem spiegelglatten See auf und verhieß einen weiteren sonnigen und sehr warmen Tag.
An unserem nächsten Lagerplatz, dem Venjansjön, war dann Pilze sammeln angesagt. Gesellschaft leisteten uns dabei nicht nur die Bremsen, sondern auch diverse Schmetterlinge.
Bei einem Spaziergang wurde dann unser Stein- und Wurzelfieber geweckt. Leider war die Wurzel zu groß und der Stein zu schwer zum Mitnehmen. aber für ein paar kleinere Steine reichte der Platz schon noch.
Ein Schmetterling mit fast 6 Zentimeter Flügelspannweite hatte sich in unser Auto verirrt, nachdem wir ihn portraitiert hatten, durfte er das Weite suchen.
Leider hatte sich das Wetter nach ein paar Tagen verschlechtert, Tiefdruckausläufer vernebelten den See und brachten immer heftigere Regenfälle, sodass wir statt Segeln und Rudern vor allem Lesen auf dem Programm hatten.
Zu allem Übel verloren wir auch noch eine Schraube am Gaszug und mussten dies - 10 km von der nächsten Werkstatt entfernt - erst einmal provisorisch mit Pfeifenreinigern reparieren. Da es auch noch gerade Sonntag war, musste die professionellere Reparatur bis zum nächsten Tag warten. Eine Volvo-Werkstatt in Hagfors versorgte uns mit einer passenden Mutter und dem benötigten Werkzeug.

Mitten im Wald fanden wir einen kleinen See, dessen unberührte Ufer und das Spiel der auch hier schon wieder recht dunklen Wolken ein interessantes Fotomotiv abgaben.

Ein fast zugewachsener Pfad führte uns zu einem kleinen Zeltplatz am Backtjärn, den wir von früheren Jahren kannten und fast nicht wiedergefunden hätten.
Der von unseren Kindern getaufte "Indianersee" - der Algsjön - lud bei kühlem Wetter nicht eben zum Baden ein, doch am Wegesrand fanden wir dafür ein interessantes Moos, dass sich schlangengleich über den Boden ausbreitet.
Nach den vielen kleinen Seen wollten wir auch mal den das Ufer des Vänernsees kennen lernen. Dazu fuhren wir auf die Insel Torsö und fanden dort an einer Badestelle dieses idyllische Fleckchen. Auch die Fahrt über die Brücke mit ihrer Spannseilkonstruktion war ein Erlebnis.
Bereits auf der Rückfahrt legten wir noch einen Halt in der Nähe von Reftele ein. Der Wald, der dort den kleinen See umgibt, lud zu einem Spaziergang ein und überraschte uns mit seinen schönen Einblicken.
Am anderen Morgen klarte der Himmel auf. Auf dem spiegelglatten See wurden die Schleierwolken und Kondensstreifen reflektiert. Das am Ufer zerfallende Boot ist hoffentlich kein Blick in die Zukunft für unser kleines Boot.

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Impressionen 2015


Woran erkennt man, dass man in Schweden ist? Einerseits sind es natürlich die typischen Häuser, andererseits aber auch die vielseitigen und problemorientierten Verkehrsschilder, die sehr dezidiert auf die besondere Fauna hinweisen.
Natürlich gibt es in Schweden auch andere Straßen als diese, aber auf diesen Wegen sieht man doch deutlich mehr von der Landschaft als auf den sehr gut ausgebauten Schnellstraßen. Und immer wieder faszinierend sind die herrlichen Seen - keiner ist wie der andere.
Diese Seen laden zum Rudern oder Segeln ein! Und manchmal muss man tatsächlich aufpassen, dass man sich nicht zwischen den vielen Inseln verirrt...
Wasser gibt es so gut wie überlall: nicht nur die breiten Ströme Mittelschwedens, sondern auch viele oft  felsige Bäche mitten im Wald.
Neben der Straße findet man immer wieder kleine Holzkirchen mit oft sehr schön angelegten Friedhöfen wie hier in Lekvattnet, und auch vom Boot aus erschließen sich immer neu Ausblicke.
Auch die Wege über die Berge - hier nördlich von Torsby - lassen viel von der weiten schwedischen Landschaft erkennen.Und immer wieder gibt es kleine Teiche zu entdecken, die sich in den Wäldern verbergen.
Dazwischen wieder gibt es Wege, die kilometerweit vorausblicken lassen - dieser hier in der Nähe von Oskarström ist allerdings für Rucksackwanderer wohl eher ein Alptraum! 
Der Grünstreifen in der Mitte dieses Weges bei Reftele zeigt, dass er  nicht so oft befahren wird - das findet man sehr häufig, nicht nur in Darlana und im Värmland Mittelschwedens.
Fast überall findet man einen geeigneten Platz, wo man sein Boot zu Wasser lassen kann.
Die Wege abseits der Straßen laden zu Spaziergängen ein, und wenn man mit offenen Augen wandert, findet man auch mal den einen oder anderen leckeren Speisepilz.
Gut, dass wir immer etwas Werkzeug an Bord haben, so kann man auch mal eben einen defekten Gaskocher reparieren. Und nach getaner Arbeit gehts es schon wieder mit dem Boot raus auf den See.
Wenn man sehr früh aufsteht (so wie hier etwa gegen 4 Uhr), kann man erleben, wie sich der Sonnenaufgang über dem noch nebligen See ankündigt. Und eine Weile später zeigt sich dann auch schon die Sonne über dem Horizont. 

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