SAT-LNC-Messungen mit dem 70 cm SAT-Reflektor

Messaufbau
Zur Aufnahme der Messungen wurde ein handelsüblicher LNC (Low Noise Combination) für einen Frequenzbereich von 10 bis 12 GHz verwendet. Dieser besteht aus einem LNA (Low Noise Amplifier) und einem Mischer, der das Ausgangssignal auf eine Frequenz von 1 bis 2 GHz herabsetzt. Je nach Betriebsspannung (14 / 18 V) wird die horizontale oder die vertikale Polarisation ausgewählt.
Ein nachgeschalteter LNA mit einem Frequenzbereich von 240 bis 2000 MHz verstärkt dieses Signal um ca. 20 dB und erlaubt so auch die Messung leistungsschwächerer Quellen.
Ein handelsüblicher SAT-Finder zeigt die aktuelle Signalamplitude an. Dieser wurde so umgebaut, dass die aktuelle Ausgangsspannung über ein USB-Interface mit einem PC gemessen werden kann. Die Bauart des SAT-Finders lässt trotz einer in weiten Bereichen variablen Empfindlichkeit leider nur relative Messungen mit einem Dynamikumfang von ca. 20 dB zu.
Zur Kontrolle kann das auf einen SAT-Receiver durchgeschleifte Signal auf einem SCART-Monitor ausgegeben werden.
Die Positionssteuerung erfolgt über ein eigenes Interface ebenfalls per PC, sodass Rastermessungen automatisch durchgeführt und gespeichert werden können.
  

Rastermessung der geostationären Satelliten (31.01.2012):
Diese Rasteraufnahme zeigt den Bogen der geostationären Satelliten in einem Bereich von 150° (Südsüdost) bis 240° (Südwest). Diese befinden sich in ca. 37 000 km Höhe in einem äquatorialen Orbit, in dem ihre Umlaufzeiten synchron zur Erdrotation sind. Je nach ihrer Lage über den einzelnen Sendegebieten erscheinen sie in verschiedener Höhe am südlichen Himmel. Sie senden in der Regel in einem Frequenzbereich von 10 bis 12 GHz mit einer Bandbreite von 1 bis 2 GHz.
In der Falschfarbendarstellung deutlich erkennbar sind die europäischen Satelliten der Astra-Gruppe (rot), aber auch zahlreiche weitere - insbesonders in westlicher Richtung - sowie die Sonne sind noch gut zu erkennen (mittel- bis dunkelblau). Da die Richtantennen der westlichen Satelliten auf andere Bereiche ausgerichtet sind, wird von ihnen ein deutlich schwächeres Signal empfangen.
Die rosa Bereiche zeigen den signalarmen Himmel, die an einigen Stellen auftretenden hellblauen Bereiche stammen von unbelaubten Bäumen, die sich in Blickrichtung des Reflektors befanden.
Rastermessung der Sonne (31.01.2012):
Mit dem gleichen Messaufbau war es auch möglich, die Radiostrahlung der Sonne zu messen. Anders als die Satelliten strahlt sie als thermischer Strahler in einem sehr weiten Frequenzband, der zum Teil auch in den Empfangsbereich des verwendeten LNC fällt. 
Das Bild rechts zeigt zwei zeitlich getrennt aufgenommene Rasteraufnahmen, die hier zu einem Bild zusammengefügt wurden. Da die Aufnahme des Rasters mehrere Minuten in Anspruch nimmt, erscheint die Sonne nicht kreisförmig, sondern in Form einer gestreckten Ellipse. Höhe und Position stimmen mit dem Stand der Sonne zu dieser Tages- und Jahreszeit überein.