SAT-LNC-Messungen mit dem stationären 240 cm Reflektor

Messaufbau
Zur Aufnahme der Messungen wurde ein handelsüblicher LNC (Low Noise Combination) für einen Frequenzbereich von 10 bis 12 GHz verwendet. Dieser besteht aus einem LNA (Low Noise Amplifier) und einem Mischer, der das Ausgangssignal auf eine Frequenz von 1 bis 2 GHz herabsetzt. Je nach Betriebsspannung (14 / 18 V) wird die horizontale oder die vertikale Polarisation ausgewählt.
Ein nachgeschalteter LNA mit einem Frequenzbereich von 240 bis 2000 MHz verstärkt dieses Signal um ca. 20 dB und erlaubt so auch die Messung leistungsschwächerer Quellen.
Ein handelsüblicher SAT-Finder zeigt die aktuelle Signalamplitude an. Dieser wurde so umgebaut, dass die aktuelle Ausgangsspannung über ein USB-Interface mit einem PC gemessen werden kann. Die Bauart des SAT-Finders lässt trotz einer in weiten Bereichen variablen Empfindlichkeit leider nur relative Messungen mit einem Dynamikumfang von ca. 20 dB zu.
Da ein Reflektor dieser Größe bei 10 GHz einen Beam-Angle von nur noch 0,87° hat, wurde eine präzise Ansteuerung für die Ausrichtung in Azimut- und Elevationsrichtung benötigt. Das Bild rechts zeigt den (hier nioch im Bau befindlichen) Tragkopf mit Antriebsritzel und Spindelantrieb. Zusammen mit Drehwinkelgebern konnte damit eine Positionierungsgenauigkeit von unter 0,1° erzielt werden.
  
Rastermessung der geostationären Satelliten (17.01.2015):
Diese Rasteraufnahme zeigt den Bogen der geostationären Satelliten in einem Bereich von 90° (Osten) bis 270° (Westen). Diese befinden sich in ca. 37 000 km Höhe in einem äquatorialen Orbit, in dem ihre Umlaufzeiten synchron zur Erdrotation sind. Je nach ihrer Lage über den einzelnen Sendegebieten erscheinen sie in verschiedener Höhe am südlichen Himmel. Sie senden in der Regel in einem Frequenzbereich von 10 bis 12 GHz mit einer Bandbreite von 1 bis 2 GHz.
Im Vergleich zu der entsprechenden Aufnahme mit dem 70 cm SAT-Reflektor zeigt sich das deutlich höhere Auflösungsvermögen des größeren Reflektors. Die Satelliten sind nun räumlich besser getrennt und es sind auch noch mehr leistungsschwächere Satelliten zu erkennen. In der unteren Bildmitte zeichnet sich zum Teil auch die Sonne ab, sofern sie sich zum Augenblick der Aufnahme im Fokus befand.
Die dunkelblauen Bereiche zeigen den signalarmen Himmel, die an einigen Stellen auftretenden beigefarbenen Bereiche stammen von unbelaubten Bäumen, die sich in Blickrichtung des Reflektors befanden.