SAT-LNC-Messungen mit dem mobilen 150 cm Reflektor

Messaufbau
Zur Aufnahme der Messungen wurde ein handelsüblicher LNC (Low Noise Combination) für einen Frequenzbereich von 10 bis 12 GHz verwendet. Dieser besteht aus einem LNA (Low Noise Amplifier) und einem Mischer, der das Ausgangssignal auf eine Frequenz von 1 bis 2 GHz herabsetzt. Je nach Betriebsspannung (14 / 18 V) wird die horizontale oder die vertikale Polarisation ausgewählt.
Ein nachgeschalteter LNA mit einem Frequenzbereich von 240 bis 2000 MHz verstärkt dieses Signal um ca. 20 dB und erlaubt so auch die Messung leistungsschwächerer Quellen.
Ein handelsüblicher SAT-Finder zeigt die aktuelle Signalamplitude an. Dieser wurde so umgebaut, dass die aktuelle Ausgangsspannung über ein USB-Interface mit einem PC gemessen werden kann. Die Bauart des SAT-Finders lässt trotz einer in weiten Bereichen variablen Empfindlichkeit leider nur relative Messungen mit einem Dynamikumfang von ca. 20 dB zu.
  
Durchgangsmessung des Sonne (13.01.2013):
Statt ein Raster aufzunehmen, kann der Reflektor auch ohne eine Montage von Antrieben manuell auf eine Position vor dem zu beobachtenden Objekt ausgerichtet werden. Durch die Erdrotation wandert dann die Quelle mit der Zeit durch die Empfangskeule. Die relative Signalstärke wird auf der Hochachse aufgetragen. Aus der Anfangsausrichtung in Azimut-Richtung und die aktuelle Zeit lassen sich die Winkelpositionen der X-Achse berechnen.
Das Bild rechts zeigt einen solchen Intensitätsverlauf beim Durchgang der Sonne, dabei kennzeichnet die rote Linie die Halbwertsbreite der sich ergebenden annähernd symmetrischen Kurve. Bei einer Reflektorgröße von 1,5 m beträgt der Beam-Angle bei dieser Frequenz ca. 1,4°, dies erlaubt eine Abschätzung der Größe des Bereiches, in dem die Sonne Strahlung emittiert. 
Linienmessung des Astra-Satelliten  (14.01.2013):
Verändert man bei konstanter Elevation nur die azimutale Ausrichtung, kann ebenfalls ein Intensitätsverlauf über eine Quelle gemessen werden, dazu wurde der normalerweise manuell auszurichtende Reflektor mit einem Azimutantrieb ausgestattet. Das Bild rechts zeigt eine derartige Messung für die Astra-Satelliten. Die Halbwertsbreite der außerdem in der Mitte abgeflachten Kurve ist mit ca. 3° deutlich größer als der Beam-Angle von 1,4°. Dies erklärt sich daraus, dass an dieser Stelle mehrere Satelliten nebeneinander stehen und ihre Signale sich deshalb überlagern.