Rasteraufnahme eines Teils der Milchstraße bei M82

17.08.2018

Messung:
Diese Rasteraufnahmen mit einer Auflösung von 21 x 21 Pixeln zeigen die Wasserstoffverteilung im Bereich der H1-Linie in der Umgebung von M82.
Trotz der recht geringen Signaldifferenzen erkennt man deutlich Bereiche mit kleinerer und höherer Intensität. 
Die Messzeit pro Messpunkt betrug 0,3 s, für die Positionierung des Reflektors wurden im Mittel weitere 1,9 s benötigt. Insgesamt dauerte damit eine Aufnahme der 441 Messpunkte ca. 16 Minuten.
Zur Kontrolle wurden nacheinander zwei Messungen mit den gleichen Einstellungen vorgenommen. Die zweite Messung begann unmittelbar nach Abschluss der ersten. Da sich in der Zwischenzeit der Himmel weitergedreht hat, sind geringfügige Verschiebungen zu erkennen, die Grundstruktur wiederholt sich jedoch weitgehend.
  
Position:
Die hier beobachtete Himmelsregion liegt bei der Radio-Galaxis M82 und damit weit außerhalb der Milchstraße. Zum Beobachtungszeitpunkt stand sie hoch am nordwestlichen Sternenhimmel.

Deutung:
Außerhalb der Ebene der Milchstraße sind lediglich Wasserstoffansammlungen des Spiralarms zu erwarten, in dem sich unsere Sonne befindet. Da die Blickrichtung nun aber nicht in der Ebene der Ekliptik unserer Galaxis, sondern in den tiefen Raum gerichtet ist, ergibt sich eine deutlich geringere Strahlungsintensität.
Da durch die Falschfarbendarstellung auch bereits nur geringe Intensitätsdifferenzen dargestellt werden können, machen sich Störungen z.B. durch terrestrische Quellen deutlich stärker bemerkbar, da sie z.B. zu einzelnen "Hotspots" führen können, wie man links oben in der ersten Rasteraufnahme sehen kann. Diese ist scharf umrandet und fehlt in der zweiten Messung.

Einstellungen:
Positionierung: Rasteraufnahme, AZ: 315° - 335° (1° Schrittweite), EL: 50° - 70° (1° Schrittweite), 
Zentrum (H: 325°, E: 59°) bei M82 (Dekl. 69°35'21", Rekt. 09:57:23)
Messbeginn am 29.04.2018 um 14:03, Messdauer: 70 Minuten
Reflektor: 380 cm-Radioteleskop der Sternwarte Südheide, Gain: 35 dB bei 1420 MHz
Antenne: Einzeldipol mit Feedhorn, abgestimmt auf 1420 MHz, Polarisation: 30°
Vorverstärker: RAS1420HP, Gain: 35 dB bei 1420 MHz, Bandbreite: 1300 - 1500 MHz
Messgerät: SpectraCyber, Eingangsempfindlichkeit: -120 dBm, HF-Gain: 15 dB, DC-Gain: x5 (7 dB), DC-Offset: 700 mV, Integrationszeit: 0,3 s
Gesamtverstärkung: 212 dB (Reflektor: 35 dB, HF-Anlage: 177 dB)